Auch bei Haustieren ist eine Behandlung mit Blutegeln möglich. Die Tiere tolerieren die Behandlung meist geduldig, und akzeptieren den Blutegelbiss meist ohne Abwehrreaktion. Der Blutegel ist eine Art natürlicher Apotheke. Die Wirkstoffe befinden sich in seinem Speichel. Einige dieser Wirkstoffe werden auch in der Schulmedizin genutzt.
Nach seinem Biss dringen die Wirkstoffe in das umgebende Gewebe ein, und der Egel beginnt das Blut aufzunehmen. Nach dem der Egel sich vollgesogen hat fällt er ab, und die Bissstelle blutet noch eine Weile nach. Noch einige Tage nach dem Einsatz herrscht ein erhöhter Stoffwechsel in der Bissregion, der den Heilungsprozess begünstigt.
Auch chronisch erkrankte Tiere können von der erhöhten Stoffwechselaktivität profitieren, und es besteht die Chance auf Linderung oder gar Heilung.
Medizinische Blutegel aus deutscher Zucht.
Möglich und Sinnvoll ist der Einsatz bei:
- Arthritis und Arthrose
- Huf- und Klauenerkrankungen
- Gelenkfehlbildung (HD, ED)
- Wirbelsäulenerkrankungen (Spondylose, Cauda equina, …)
- Ataxie / Lumbago
- Phlegmone, Abszesse, Wundheilungsstörung, Venenerkrankungen, Blutergüsse, …
Mit Inkrafttreten der Novellierung des Tierarzneimittelgesetzes (TAMG) zum 28. Januar 2022 wurden die Behandlungsmöglichkeiten für Tierheilpraktiker und auch für private Tierhalter stark eingeschränkt.
Die Behandlung mit Blutegeln ist mir nur noch auf Tierärztliche Verordnung gestattet. Mit dieser schriftlichen Verordnung kann ich die Blutegel erwerben und die Therapie durchführen.